Große Janosch-Ausstellung im Europapark Rust

Janosch, 2016-2017

Januar 2017

Janosch wurde 1931 als Horst Eckert im damaligen Hindenburg in Oberschlesien, dem heutigen polnischen Zabrze geboren. Er wuchs bei seinen Großeltern in einer Bergarbeitersiedlung in einer Wohnung ohne Licht und Wasser auf. Bereits als Kind von dreizehn Jahren ging Janosch in die Lehre zum Schmied und arbeitete in einer Schlosserei. Diese Erfahrung war eine der prägendsten seines Lebens, denn er lernte dort eine wichtige Überlebensstrategie, nach der es nämlich nichts gibt, was nicht geht. Es fehlte in dieser Zeit an allem und so waren ein flexibler Charakter und ein starker zuversichtlicher Wille die einzigen Garanten fürs Überleben. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges flüchten Janoschs Eltern mit ihm nach Westdeutschland, wo er in der Nähe von Oldenburg in Textilfabriken arbeitete und eine Textilfachschule in Krefeld besuchte und dort an einem Lehrgang für Musterzeichnen bei dem Klee-Schüler Gerhard Kadow teilnahm.

Nach einem Aufenthalt in Paris zog er 1953 nach München und studierte an der Akademie der Bildenden Künste unter anderem bei Ernst Geitlinger, aber sein Kunststudium wegen „mangelnder Begabung“ nach einigen Probesemestern abbrechen musste. Danach arbeitete er als freischaffender Künstler. 1956 begann seine schriftstellerische Tätigkeit im Feuilleton. Ein Freund riet ihm, aus seinen Zeichnungen ein Kinderbuch zu machen, und sein Verleger Georg Lentz, sich „Janosch“ zu nennen. 1960 erschien sein erstes Kinderbuch „Die Geschichte von Valek dem Pferd“ bei dem mit ihm befreundeten Verleger, 1970 sein erster Roman „Cholonek oder Der liebe Gott aus Lehm“. Neben seinen Kinderbüchern hat Janosch zahlreiche Romane und Theaterstücke für Erwachsene verfasst, in denen er sich mit ernsthaften Themen wie Religion, gottesfürchtiger Erziehung und der Frage nach dem Sinn des Lebens und wahrer Lebenskunst beschäftigt. Er selbst hat dabei das Ziel eines erfüllten Lebens seit über zwei Jahrzehnten auf der Kanarischen Insel Teneriffa erreicht und wird dabei seinem Anspruch von Anarchie, Freiheit und Selbstbestimmung vollkommen gerecht.

Janoschs Werk fand bereits in vergangenen Ausstellungen im In- und Ausland breite Anerkennung. Seine Kinderbücher wurden weltweit in zahlreiche Sprachen übersetzt und rangieren in ihrer Bedeutung gleich neben den Erzählungen von Astrid Lindgren. Der Künstler wurde unter anderem mit dem Deutschen Kinderbuchpreis, dem Prix Jeunesse International, dem Orden de Manuel Amador Guerrero von Panama sowie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Text: Maria Rolka

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